Programm

Adresse: Campus 2, Villestraße 3, 53347 Alfter

In diesem Infokanal auf Telegram erfahrt ihr am Konferenzwochenende die kurzfristigen Programmänderungen. Hier könnt ihr dem Kanal beitreten:
https://t.me/wasserkonferenz2025

Das Programm auf einen Blick

Das Konferenz-Booklet

Das Booklet ist vor Ort gegen Spende erhältlich.

Korrektur: Leider sind uns im Booklet (mindestens) zwei Fehler unterlaufen.
– Das Panel „Wem gehört das Wasser?“ findet am Samstag 14:00-15:30 Uhr in Workshopphase #3 (nicht Phase #4) statt.
– Die Buchvorstellung „Erste Beben“ der „Soulèvements de la Terre“ findet am Samstag 16:00-17:30 Uhr in Workshopphase #4 (nicht Phase #3) statt.



Das Programm im Detail

Freitag, 21. März

13:00-13:45 Uhr – Konferenzeröffnung

Coming soon.

13:45-14:15 Uhr – Keynote #1 „Das Menschenrecht auf Wasser – gefährdet, verletzt, verteidigt“

Im Jahr 2010 haben die Vereinten Nationen das Menschenrecht auf Wasser und
Sanitärversorgung anerkannt, dennoch haben über 700 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu einer grundlegenden Wasserversorgung. Klimaerhitzung, Verschmutzung von Wasser Ressourcen, Landgrabbing und der „virtuelle Wasserexport“ durch Agrarindustrie und Bergbau sind einige Grunde dafür. Betroffen sind vor allem ländliche Gemeinden und Indigene Völker in den Ländern des Globalen Südens. In vielen Fallen steckt Kapital aus dem Globalen Norden hinter diesen wirtschaftlichen Interessen. Im ersten Teil des Vortrags wird in die vielfaltigen Dimensionen des Menschenrechts auf Wasser eingeführt. Anschließend wird anhand
verschiedener Fallbeispiele der Widerstand gegen neokolonialen Wasserraub skizziert – und was wir in Deutschland tun können.

Referent: Marian Henn ist Referent bei FIAN Deutschland e.V., einer internationalen
Menschenrechtsorganisation im Einsatz für das Recht, sich zu ernähren.

14:30-16:00 Uhr – Workshop-Phase #1
Scheinlösung Carbon Capture Storage – was macht es so gefährlich und wie hängt
es mit unserem Wasser zusammen ?

Aktuell geschieht ein krasser fossiler Roll-Back auf verschiedene politischen Ebenen und statt echtem Klimaschutz werden Milliarden Subventionen und Gesetze für die Märchen-Technik CCS freigemacht. Einerseits kann CCS echten Klima- und Ressourcenschutz für Jahrzehnte verhindern, andererseits verbraucht es Unmengen an Energie, die es erneuerbar – auch in Zukunft, in den Mengen nicht geben wird. Darüber hinaus gefährdet es das Wasser. Auch wurde CCS in Deutschland und Europa tausende Kilometer Pipelines bedeuten und ein mögliches Milliardengrab öffentlicher Gelder. In diesem Workshop wird es einen Input zu der Verbindung von CCS-Technik
und Wasser geben, und im zweiten Teil wollen wir diskutieren, wie wir uns als Bewegung wehren können: was können wir als Bewegung tun, was können wir aus anderen Bewegungen oder früheren Generationen lernen.

Referent*in: Janine Korduan engagiert sich in der BI Grünheide.

Solidarische Katastrophenhilfe – Erfahrungen aus dem Ahrtal

Die Wasserkrise in Deutschland hat viele Gesichter: Sie bedeutet hierzulande nicht nur Dürre und Wasserknappheit, sondern in vielen Regionen vor allem auch zunehmenden Starkregen und Überschwemmungen. Die verheerende „Jahrhundertflut“ im Ahrtal im Juli 2021 ist den meisten von uns noch im Gedächtnis: Ein Frühwarnsystem, das nicht funktioniert. Politische Entscheidungsträger*innen, die falsche Entscheidungen treffen. Eine professionelle Katastrophenhilfe, die versagt. Und eine unfassbar große selbstorganisierte Fluthilfe, aufgebaut und koordiniert von Betroffenen. Zehntausende Freiwillige, solidarische Handwerker*innen, Bauunternehmende, Caterer, Psycholog*innen und viele mehr haben das Wort „SolidAHRität“ geprägt und mit Leben gefüllt. Was können wir als soziale Bewegungen davon lernen, um solidarische Hilfsnetzwerke bei kommenden Flutkatastrophen zu stärken? Es werden Betroffene aus dem Ahrtal ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Referent*innen: Renate Petry (Hammermühle im Ahrtal); Stephan Zöllner (Bodelschwingsche Stiftungen Bethel)
Moderation: Die Solidarische Klimahilfe ist eine überregionale Gruppe aus der Klimagerechtigkeitsbewegung. Ihr Ziel ist der Aufbau solidarischer Strukturen für Krisenzeiten, die in Katastrophensituationen wie Überschwemmungen schnell Hilfe leisten kann – sei es durch Essensversorgung, psychosoziale Unterstützung oder Koordinierungsarbeit.

Panafrikanismus und Wassergerechtigkeit

Was ist die Geschichte und die aktuelle Situation auf dem afrikanischen Kontinent? Wer kämpft für und um Wasser? Wie vernetzen sich die Bewegungen und Organisationen gegen Wasser- und Landraub? Und was hat das mit revolutionärem Panafrikanismus zu tun? Im Workshop gehen wir der Frage nach, welche Bedeutung Kämpfe um Wassergerechtigkeit aus einer panafrikanischen Perspektive haben. Einen besonderen Fokus legen wir auf alternative, gemeinschaftliche und naturbasierte Lösungen für die urbane Wasserkrise.

Referent*in: Ruben Castro ist Aktivist in der panafrikanischen Bewegung.

„If you look into the water, do you recognize the water in you?“ Wasserbeziehungen: Performance, Poesie und Wahrnehmungsübungen

Die Beziehung zwischen Wasser und Mensch konnte inniger nicht sein und doch steckt sie in einer tiefen Krise. Daher laden wir die Teilnehmenden zu einer Reise ins hydrozentrische Zeitalter ein und fragen: Was, wenn wir dem Wasser in freundschaftlicher, verwandtschaftlicher oder amouröser Beziehung begegnen? Was, wenn wir die Welt gar aus der Perspektive des Wassers selbst wahrnehmen konnten? Welche Bedeutung wurden wir dem Wasser dann geben und was konnten wir uber es lernen? Da „Bedeutung“ und „Wissen“ im kontinuierlichen Austausch zwischen menschlicher Erfahrung und dem tatsachlichen „Ein-Fluss“ von Materie in unsere Korper entstehen (zum Beispiel beim Trinken), werden wir dieser fließenden Verbindung zwischen unseren Korpern und wassriger Umgebung mittels Poesie, Klang, Performance, Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen nachgehen und untersuchen, welche Beziehungen daraus entstehen.

Referent*innen: Nada Rosa Schroer vom Performancekollektiv.DENCUENTRO

16:30-18:00 Uhr – Workshop-Phase #2
Die Nationale Wasserstrategie: Eine gemeinsame Aufgabe, die alle Wassernutzer*innen, und die Gesellschaft insgesamt fordert!

Nach der Präsentation der Ziele, Maßnahmen und der Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie wollen wir uns in der Diskussion mit den Herausforderungen der Umsetzung auseinandersetzen. Wie der Titel unterstreicht, erfordert die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie die Beteiligung aller Wassernutzer und der Gesellschaft insgesamt. Mögliche Ansatzpunkte für die weitere Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, geeignete Initiativen, Vorhaben und Projekte sollen im Rahmen des Workshops herausgearbeitet werden.

Referentin: Diana Nenz begleitet beim BMUV die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie. Ihr beruflicher Arbeitsschwerpunkt sind Kooperationsprozesse in der nationalen und internationalen Wasserwirtschaft, bspw. beim NABU Bundesverband, dem Deutschen Institute für Urbanistik, dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Ihre wissenschaftlichen Stationen waren neben der TU Berlin, die University of Cambridge (UK), die Hebrew University (Israel) sowie die Wageningen University (Niederlande).

No Justice in a Racist Climate! – zum Zusammenhang von Kolonialismus und Klimakrise

In diesem Vortrag wird es um die grundlegenden sozialpolitischen und (neo-)kolonialen Zusammenhänge der Klimakrise gehen, die uns eine Idee davon geben, wie wir überhaupt an diesen katastrophalen Punkt kommen konnten und was wir bedenken müssen, wenn wir Antworten auf die Frage nach einer gerechteren Welt finden wollen. Dabei werden Grundlagen der postkolonialen Analyse besprochen und in einer Reflexionsübung die kolonialen Kontinuitäten der weiß-dominierten Klimabewegung kritisch unter die Lupe genommen. Ein Workshop für alle Positionierungen, besonders für weiße Menschen.

Referent*in: Sara Bahadori ist Bildungsreferentin zu intersektionaler und dekolonialer Klimagerechtigkeit sowie Fotografin.

Strategies against lithium mining and for the preservation of water and biodiversity

A 30-minute talk will dive into the critical role water plays in the Jadar region of Serbia and how a national people’s movement has been built to preserve and defend rivers, ground water, and drinking water from Rio Tinto’s proposed lithium mine. Underscoring water’s significance to land, people and culture, the talk will explore how RT’s proposal threatens not only agriculture, but a way of life for people who depend on the valley’s water, as well as their cultural identity. The deep cultural connection has sparked a movement uniting hundreds of thousands across political & social divides to demand action, awakening not only Serbia, but drawing Europe’s attention to the dark side of the so-called “green” energy transition, exposing the dangerous myth of
“sustainable” resource extraction driven by corporate greed. The talk will be followed by a 1hour discussion addressing audience questions & concerns, ending with how to unite differences and take action to stop destruction in threatened regions.

Referent*in: Marš sa Drine is a national campaign against the mining of lithium, borate and related minerals in Serbia.

Vergesellschaftung als Strategie für eine demokratische und sozial gerechte Wasserpolitik

Vergesellschaftung wird aktuell viel diskutiert, um Bereiche der Daseinsvorsorge den privaten Konzernen zu entreißen, zu demokratisieren und nach gemeinwohlorientierten Prinzipien neu auszurichten. Nach dem Vorbild der Initiative Deutsche Wohnen und Co. Enteignen stellt sich die Vergesellschaftungsfrage auch in anderen Bereichen essenzieller alltäglicher Versorgung. Gleichzeitig ebnen weltweite Rekommunalisierungsbewegungen und der Kampf um kostenlose und hochwertige Wasserver- und -entsorgung den Weg, für vergesellschaftete Infrastrukturen zu kämpfen, die oft unsichtbar bleiben, bis sie durch Krisen sichtbar werden. In diesem Workshop schauen wir uns an, wieso wir für eine ökologische und sozial gerechte
Wasserversorgung für alle auch die Eigentumsfrage stellen müssen. Wir wollen diskutieren, was Vergesellschaftung in der Wasserver- und -entsorgung und im Wassermanagement eigentlich heißen kann.

Referent*in: communia wurde 2020 gegründet und entwickelt Strategien für eine demokratische Wirtschaft, Vergesellschaftung und Öffentlichen Luxus.

Wasser, Entwicklung und Eurozentrismus: Blick nach Kolumbien

Der Workshop lädt zur Reflexion über ein weltweit normalisiertes Paradigma ein, dessen Ursprung in Europa liegt: die „Entwicklung“. Durch ein Interview mit einer indigenen Aktivistin aus der Kamëntsa-Bevölkerung in den Amazonas-Anden Kolumbiens erhalten die Teilnehmenden Einblick in ein durch die mündliche Tradition bewahrtes Zeugnis. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zum Wasser und wie sich diese seit der spanischen Invasion verändert hat. Ziel des Workshops ist es, andere Lebensperspektiven kennenzulernen und nach Alternativen zur Entwicklung für eine Zukunft jenseits der Klimakrise zu suchen.

Referent*in: Yolima Vargas ist Biologin und Doktorandin für Umweltbildung, entwickelt Bildungsformate zu Klimagerechtigkeit, Klimakrise und einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Entwicklungsbegriff für Kinder und Erwachsene.

Pestizide und der BAYER-Konzern als Wassernutzer und –verschmutzer

Der BAYER-Konzern hat einen immensen Wasserdurst. Fur seine Produktion braucht er
große Mengen größtenteils reinen Grundwassers. Am anderen Ende kommt dann Abwasser mit Fertigungsrückständen wie Schwermetallen, Phosphor und anderen Schadstoffen heraus. Als „Opferstrecke“ bezeichnete der frühere BAYER-Generaldirektor Carl Duisberg den Rhein deshalb einmal. Aber nicht nur die Produktion, auch die Produkte des Leverkusener Multis wie z. B. Pestizide stellen eine Belastung dar. Schon im 19. Jahrhundert sah sich das Unternehmen deshalb mit Klagen von Rhein-FischerInnen konfrontiert. Und die Proteste reißen bis heute nicht ab.

Referent*innen: Timo Luthmann; Jan Pehrke von der CBG. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) begleitet den Leverkusener BAYER Konzern seit 1978 kritisch.

> 18:00-19:30 Uhr – Abendessen

19:30-21:00 Uhr – Abendprogramm
Lesung „Durstiges Land“

Eine Lesung und Diskussionsrunde uber unsere Recherche und Buch „Durstiges Land“ – ein Blick in unsere Zukunft. In diesem Buch begleiten die vielfach ausgezeichneten Journalistinnen Annika Joeres und Susanne Gotze fiktive Protagonisten in eine nahe Zukunft und zeigen damit beispielhaft, wie wir leben können, wenn wir uns rechtzeitig auf die Folgen des Wassermangels einstellen– oder wie wir leiden werden, wenn wir nicht handeln. Die dramatischen Geschichten haben einen realen Hintergrund und basieren auf zahlreichen Studien und Interviews mit Wissenschaftlern. Wie wir mit der Wasserkrise umgehen, wird unseren Alltag entscheidend beeinflussen.

Annika Joeres ist Redakteurin bei Correctiv, Autorin bei der Zeit, Buchautorin. Ihr Schwerpunkt ist Lobbyismus und Energiepolitik.

Performance „Wassergeschichten vom Jordan. Blick auf die Frage, wie die Befreiung des Jordans mit unserer Befreiung zusammen hängt.“

In der Performance geht es um Wasserperspektiven aus der Wüste, aus Palästina, Israel und Jordanien und die Frage, was wir mit der Verwustung und Zerstörung des Landstriches der indigenen Kultur der Wüstenbewohnenden des Jordans zu tun haben. Wir widmen uns der Frage, wieso die lokalen Wasserkämpfe hier ohne intersektionale, indigene Perspektiven austrocknen werden. Kann eine Allmende & indigene Perspektive auf das Wasser die Menschen verbinden und gerechte, wiedergutmachende Lösungsansätze hervorbringen, die zum Frieden beitragen zwischen Jüd*innen, Muslim*innen und Araber*innen?

Tabea Tabazah ist Künstlerin und Aktivistin. Webseite: empathyforpeace.de


Samstag, 22. März

> 10:00-11:00 Uhr – Tagesauftakt

11:00-11:45 Uhr – Keynote #2 „Climate disasters and climate activism“

Right-wing forces are working very hard to ensure that no one connects disasters with climate change (and net 0 policy). Climate activists, presumably, need ways to push back. I want to argue that winning in this space requires climate activists to build alliances with survivors of disasters and people at risk. It’s a big opportunity to finally broaden the base of support for the climate movement. It’s also a huge challenge. I want to offer thoughts about these challenges and opportunities and offer examples of people doing serious work in this space (including us at Flooded People!)

Referent: Louis Ramirez is director of the organization „Flooded People UK“ which is organizing flooded people.

11:45-12:30 Uhr – Keynote #3 „The Power of Stories: Neue verbindende Erzählungen einer Wasserbewegung“

Ob „Water is Life“ oder „Water Resilience Strategy“: Die gesellschaftlichen Konflikte um die Verteilung von Wasserressourcen, Dürre- oder Flutereignisse sind auch ein Kampf um Geschichten und Erzählungen. Dem Angriff der fossilen Industrie und der Backlash in der Klima- und Umweltpolitik müssen wir verbindende und emanzipatorische Narrative entgegensetzen. Wir stellen euch Bausteine und Vorschläge für erfolgreiches Storytelling einer Wasserbewegung vor. Ohne die Antwort zu kennen, wollen wir gemeinsam zentrale Fragen diskutieren, um breit anschlussfähige und powervolle Erzählungen zu entwickeln.

Referenten: Alex Wernke und Timo Luthmann, Klima*Kollektiv. Der Verein unterstützt die Vernetzung von politischen Gruppen und engagierten Einzelpersonen zum Aufbau einer Wasserbewegung.

> 12:30-14:00 Uhr – Mittagessen

14:00-15:30 Uhr – Workshop-Phase #3
Panel „Wem gehört das Wasser?“

Wasser und die Konflikte darum werden mit zunehmender Klimakrise immer mehr an Bedeutung gewinnen. Und diese Konflikte sind schon längst Alltag. Dabei geht es zumeist um Verteilung von Wasser. Diese Verteilungsfrage wird im Kapitalismus anhand von ökonomischer Macht und Kaufkraft organisiert. Höchste Zeit das zu ändern und für eine gerechte Verteilung zu kämpfen. Dafür wollen wir uns Austauschen wie Wasserverteilung aktuell organisiert wird und wie Wege hin zu einer gerechten Wasserverteilung aussehen können.

Eingeladen sind:
Angelika Horster (Landesarbeitskreis Wasser NRW)
Inken Behrmann (Politikwissenschaftlerin, Universität Bremen)
Manu Hoyer (Bürgerinitiative Grünheide)
Bernd Schmitz (Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft)
Moderation: Janine Korduan

Wasser in unserer Hand – von lokalen und europäischen Initiativen lernen

Gemeinsam wollen wir lokale Wasserkämpfe, die zunehmende Wasserprivatisierung und zivilgesellschaftliche Hebel dagegen in den Blick nehmen. Neben einem theoretischen Einblick in Möglichkeiten und Grenzen von Burger*innenbeteiligung werden wir erfolgreiche zivile Wasser-Initiativen auf Bundes- und Europaebene vorstellen und diskutieren, wie gerechte Teilhabe für einen solidarisch geregelten Zugang zu Wasser auf kommunaler Ebene aussehen kann.

Referent*innen: Sina Trölenberg von BürgerBegehrenKlimaschutz; Jerry van den Berge, Initiator von Right2Water; Dorothea Härlin vom Berliner Wassertisch

Theory of Change

„System Change not Climate Change“ schallt es auf Klimademos und Aktionen auf der ganzen Welt. Aber was bedeutet eigentlich „System“ und wie können wir es klimagerecht verändern? Uber kurze Inputs, Kleingruppenarbeit und Plenumsdiskussionen wollen wir verstehen, welche Ansätze zur Transformation in unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation am vielversprechendsten sind und welche eher drohen, unsere gegenwärtige Situation zu
verschlechtern. Wir wollen gemeinsam nach Antworten suchen, wie systemische Veränderungen persönlich und strukturell vorangebracht werden können. Und wir wollen auch darüber sprechen, wer eigentlich dieses „wir“ ist, also die Frage nach Solidarität und nach der demokratischen Aushandlung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse stellen.

Referent*in: Joshi Wolf, Kipppunkt Kollektiv.

Braunkohlerestseen – wie kann das noch gerecht sein?

Im ersten Teil des Workshops verstehen wir, warum es die Braunkohle-Restlöcher überhaupt gibt, welche Eigenschaften sie haben und warum sie zu Seen werden sollen. Wir verstehen pro- und contra-Argumente für verschiedene Alternativen. Auf dieser Grundlage aufbauend widmen wir uns im zweiten Teil den Fragen der Gerechtigkeit: Welche Aspekte von Gerechtigkeit werden von den Planungen berührt? Wie kann zwischen verschiedenen Generationen Gerechtigkeit hergestellt werden? Der Klimawandel schlagt zu – wie kann es gerecht sein, jetzt Planungen fur die nächsten vierzig bis siebzig Jahre festzulegen? Abschließend versuchen wir, Hoffnung zu schöpfen und überlegen uns, wie die aktuellen Planungen gerechter gestaltet werden konnten. Euren Frust über Ungerechtigkeiten in der intergenerationellen Planung beim Braunkohleabbau könnt ihr zum Workshop ebenso mitbringen wie eure Ideen für einen gerechten Umgang mit den Restlochern. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit euch!

Referent*in: Lina Graf – Wasserexpert*in, Hydrolog*in mit Schwerpunkt Wasserpolitik, Arbeitskreis Wasser im Bund Bürgerinitiativen im Umweltschutz e.V.

Wissen, wie es läuft – Einblicke in die Wasserrahmenrichtlinie

Sie ist das wichtigste Gewässerschutzinstrument der EU und ihrer Mitgliedsstaaten und wahrscheinlich weltweites „Role Model“: Die Wasserrahmenrichtlinie. Verabschiedet im Jahr 2000 verpflichtet sie uns, unsere Gewässer bis spätestens 2027 in den guten ökologischen Zustand zu bringen. Dieses Ziel werden wir krachend verfehlen; unter anderem, weil das Bewusstseins- und Akzeptanzbildung sowie Partizipationsmöglichkeit der Bevölkerung systematisch vernachlässigt wurden. Gemäß dem Motto „man schützt nur, was man kennt“ versuchen wir in dieser Veranstaltung
Anknüpfungspunkte zu finden, über die sich jede:r am Schutz unserer Gewässer beteiligen kann.

Referent*in: Ruben van Treeck ist strategischer Referent für Gewässerschutz beim WWF Deutschland.

Widerstand und Verteidigung des Rechts auf Wasser in La Guajira, Kolumbien

Mit der Initiative FreeBruno wollen wir einerseits den Widerstand sichtbar machen, der von den ethnischen Gemeinschaften gegen multinationalen Konzerne wie Glencore ausgeht und von ihnen organisiert wird. Andererseits prangern wir mit unseren Aktionen die Verbindungen zwischen den deutschen Finanzinstituten und diesem Konzernen an. Andrea Mora Bocarejo und Karen Tatiana Vasquez von FreeBruno laden euch ein, mehr über diese Aktionen zu erfahren und darüber, wie wir eine größere Wirkung erzielen können. Außerdem stellen wir Daten über die Wasserqualität des Río Ranchería, der wichtigsten Süßwasserquelle in dieser Region mit tropischem Trockenwald, und seine Auswirkungen auf das Ökosystem zur Verfugung. In unserem
dritten Block werden wir die Online-Präsenz von María José Pinto haben. Sie ist Studentin des Studiengangs Soziale Arbeit an der Universität von La Guajira, eine junge Afro-Frau aus der Gemeinde Roche, die vom Kohleabbau in La Guajira betroffen ist, und gehore dem Kollektiv „Cocineras de sueños ancestrales“ und der „Escuela retomando raíces, amor por el territorio“ an, wo sie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen an der Erhaltung der afroamerikanischen Erinnerung und des Wassers arbeiten. Wir freuen uns auf ein Treffen zum Gedankenaustausch und zur
Vernetzung der Widerstandsbewegungen im globalen Norden und Suden.

Referent*innen: FreeBruno Initiative; mit: Andrea Mora (Gründerin), Karen Tatiana und Vásquez Burgos von der Initiative FreeBruno zur Unterstützung des Widerstands der indigenen, afrokolumbianischen und bäuerlichen Gemeinschaften in La Guajira gegen den fortschreitenden Extraktivismus.

Sanitärwende: Das Klo- ein transformatives Örtchen

Warum nutzen wir wertvolles Trinkwasser zur Toilettenspülung? Warum eliminieren wir
auf unseren Klaranlagen wichtige Nährstoffe hochverdünnt und energieintensiv aus unserem Abwasser, ohne sie wieder zu recyceln? Und warum produzieren wir an anderer Stelle energieintensiv Kunstdünger für unsere Acker und lassen dadurch unsere Boden immer weiter verarmen? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in unserem Workshop. Taucht mit uns ein in die Welt der Sanitär- und Nährstoffwende! Wir beleuchten unser derzeitiges lineares Abwassersystem und seine ökologischen Folgen. Wir zeigen, wie es wäre, wenn wir stattdessen den Kreislauf schließen, die Nährstoffe aus menschlichen Ausscheidungen zurück auf unsere Acker bringen und den Wasserkreislauf schützen. Unser Klo – es ist ein transformatives Örtchen! Doch welche politischen und gesellschaftlichen Veränderungen sind dafür nötig? Was kann jede*r Einzelne von uns tun? Kommt vorbei, diskutiert mit – wir freuen uns auf euch!

Referent*innen: Martine & Fiia, AG Bildung des Netzwerks für nachhaltige Sanitärsysteme (NetSan) e.V.

Buchvorstellung “Erste Beben” der Bewegung Soulèvements de la Terre

Innerhalb von drei Jahren haben sich die »Aufstände der Erde« als eine der wichtigsten aktivistischen Gruppen der französischen Umwelt- und Klimabewegung etabliert. Mit spektakulären Aktionsformen, darunter auch Blockade- und Sabotageaktionen, greift die Gruppe nicht nur effektiv in das Räderwerk der fossilen, extrem energieverbrauchenden und umweltvergiftenden industriellen Maschinerie ein, sondern sorgt auch immer wieder für großes öffentliches Aufsehen.
„Erste Beben“ ist die Übersetzung des Buches „Premières Secousses“, das von über zehn Personen der französischen Aktionsbewegung „Les Soulèvements de la Terres“ (auf Deutsch: „Aufstände der Erde“) geschrieben und von vielen weiteren lektoriert und herausgegeben wurde. In diesem Buch berichten die Aktivist*innen von ihren Aktivitäten, analysieren die bisherige Entwicklung, erläutern ihre breite Form der Organisierung und ihre strategischen Hypothesen. Die Texte zeigen gleichzeitig die Grenzen der derzeitigen ökologischen Hauptströmungen ‒ Reformismus, Öko-Leninismus, alleinige Konzentration auf lokale Kämpfe ‒ auf und schlagen einen vierten Weg vor: die Schaffung eines Netzwerks des Widerstands, das den lokalen ökologischen Kämpfen einen strategischen Zusammenhalt verleiht und gleichzeitig den Ehrgeiz hat, in andere Kämpfe einzugreifen.

Referent*in: Les Soulèvements de la Terre (dt. “Die Aufstände der Erde”) ist ein Kollektiv zur Verteidigung von Land und Wasser, das ein Netzwerk lokaler Kämpfe aufgebaut und gleichzeitig eine Bewegung des Widerstands und der Umverteilung angestoßen hat.

16:00-17:30 Uhr – Workshop-Phase #4
Filmvorführung: High Noon – Europa im Energierausch

Der künstlerische Dokumentarfilm handelt von Zerstörungen natürlicher Ressourcen
durch internationale Energiekonzerne in Deutschland (#Lausitz), Spanien, Bosnien und
Herzegowina sowie Serbien. Zu Wort kommen Aktivistinnen und Expertinnen aus allen
vier Landern, denen es um eine natur- und menschenverträgliche Nutzung von Rohstoffen für die so genannte #Energiewende hin zu erneuerbaren Quellen geht. Sie kämpfen für den Erhalt ihrer Landschaften, ihres Grundwassers und ihrer Lebensperspektiven an dem Fleck Erde, den sie als ihr Zuhause empfinden.

Im Gespräch: Annette Dorothea Weber, freie Regisseurin, langjährige Leiterin des COMMUNITYartCENTERmannheim

Die EU-Strategie für Wasserresilienz

Für das 2. Quartal 2025 sind erste konkrete Vorschlage angekündigt, doch schon jetzt gibt es erste Hinweise, in welche Richtungen bei der Wasser Resilienz Strategie gedacht – hin zu mehr Wettbewerb und dem Recht des Stärkeren zu Gunsten nationaler Interessen. Nach einem Überblick über das, was wir bisher wissen und ersten Ideen, welche Optionen wir überhaupt haben, um von außen einzuwirken, ist Raum für Fragen und gemeinsames Brainstorming, um direkt Feedback Richtung Carolas Team in Brüssel zu geben und ggf. Wege der Zusammenarbeit zu eröffnen.

Referent*innen: Sara Johansson ist Senior Policy Officer für die Vermeidung von
Wasserverschmutzung im Europäischen Umweltbüro. Cindy Peter ist Mitarbeiterin
von Carola Rackete, MdEP für DIE LINKE.

Der Wasseratlas – Wasser als wichtigstes Nahrungsmittel

Der Wasseratlas liefert Daten und Fakten über die Grundlage allen Lebens und informiert, wie sich Wasserökosysteme vor Übernutzung und Verschmutzung schützen lassen, welchen Einfluss Wirtschaft und Konsum auf globale Wasserverfügbarkeit haben und wie das Menschenrecht auf Wasser gestärkt werden kann. In unserem Workshop untersuchen wir zudem, wie die Produktion und der Konsum von Nahrungsmitteln unsere Wasserressourcen beeinflussen.

Referentin: Inka Dewitz ist Referentin bei der Heinrich-Böll-Stiftung und beschäftigt sich mit Themen der internationalen Agrar- und Ernährungspolitik.

Roadmap for engaging with Flooded People and Communities: Learning from UK

This workshop looks at how to successfully facilitate the creation of community-led Flood Action Groups, working collaboratively with risk management authorities, agencies, and organisations to achieve the best possible outcomes for flooded people by creating a roadmap to community led solutions before, during and after a flood.

Referent: Sanjay Johal (Community Organiser Flooded People UK)

Mit FragDenStaat Umweltinformationen fließen lassen

In unserem Workshop lernst du FragDenStaat kennen und wie du die Plattform und unser Team für Kampagnen, Aktionen und Recherchen nutzen kannst. Egal ob NSU-Akten, Frontex oder Pestizid-Gutachten aus den Ministerien: Bring mit uns Licht ins Dunkel der Behörden… Jede Person hat das Recht auf Informationen aus Politik und Verwaltung. FragDenStaat hilft dir dabei, dein Recht durchzusetzen. Du kannst über Fragdenstaat.de eine Anfrage stellen und wir leiten diese an die zuständige Behörde weiter.

Referent*in: Joshi Wolf, FragDenStaat

Internationale Solidarität gegen Megastaudämme

Wasserkraft gilt in der politischen Debatte um die Energiewende als „erneuerbar“ und „grün“ und spielt in globalen Transformationsszenarien eine wichtige Rolle. Doch in der Realität sind Staudammprojekte oft mit massiven Problemen und Ungerechtigkeiten verbunden. Ganze Dorfer werden gewaltsam vertrieben, Ökosysteme zerstört und Konflikte um Wasser befeuert. Hinzu kommt, dass Wasserkraftwerke mit zunehmenden Dürren immer öfter ausfallen. Nach einer Einführung in die politische Debatte wird das Beispiel „Hidroituango“ in Kolumbien vorgestellt, das mit Gewalt, Konflikten und Korruption verbunden ist. Die Umweltprobleme, die sich aus der Veränderung der
Landschaft ergeben, werden ebenfalls erläutert. Wir stellen auch kurz das Beispiel von „Agua Zarca“ in Honduras vor und warum und wie dieses Projekt bis heute gestoppt wurde. Gemeinsam wollen wir dann überlegen, welche Parallelen es zu anderen (Wasser-)kämpfen gibt und wie wir solidarisch sein können.

Referent*innen: Alejandro Pacheco ist Kolumbienreferent im ÖkuBüro für Frieden und Gerechtigkeit. Lisa Kadel ist Projektreferentin für Wasserkraft bei GegenStrömung.

Wasserretentionslandschaften – ein neues Paradigma?

Wasser besser in der Landschaft zu halten ist der zentrale Mechanismus, um uns einerseits auf Dürre- wie auch Flutgefahr anzupassen, und gleichzeitig das regionale Klima abzukühlen. Die Kulturgemeinschaft fakt21 wird in dieser Veranstaltung in das Konzept der Wasserretention einführen und ihre Arbeit mit ihren Regenerations-Trainings vorstellen. Außerdem beleuchtet Bernd Schmitz von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) das Thema Wasser und Land(wirt)schaft aus bäuerlicher Perspektive. Abschließend werden wir gemeinsam über dieses zentrale Thema, dessen Herausforderungen und Möglichkeiten für eine kommende Wasserbewegung diskutieren.

Referent*innen: Bernd Schmitz ist Bio-Landwirt aus Hennef und Vorsitzender der AbL. Fakt21 ist eine Kulturgemeinschaft und Bildungswerk aus Bochum.

Mit strategischer Vielfalt die Erweiterung der Tesla-Fabrik im Wasserschutzgebiet verhindern – Lernen aus den Wasserprotesten in Grünheide

Zunächst einmal möchten wir gern allen Interessierten einen Einblick in unsere Kämpfe gegen die Erweiterung der Teslafabrik in Grünheide geben. Wir erläutern unsere strategischen Überlegungen beim Bündnisaufbau und reflektieren gemeinsam bisherige Aktionen. Schließlich stellen wir unsere weiteren Vorhaben vor und laden zur gemeinsamen Planung ein.

Referent*innen: Das Bündnis Tesla den Hahn abdrehen hat sich 2023 mit dem Ziel gegründet, die Erweiterung der Tesla-Autofabrik im Wasserschutzgebiet zu verhindern.

> 17:30-18:00 Uhr – Eindrücke des Tages im Plenum

> 18:00-19:30 Uhr – Abendessen

19:30-21:00 Uhr – Abendprogramm
Panel „When we fight we win – Erfolgreiche Organisierungen und Strategien gegen
die Wasserkrise“

Deutschland hat laut Klimaforschung eine Wasserkrise. Unter Dürren, Überschwemmungen, gekippten Gewässern und vergiftetem Grundwasser gibt es weltweit bereits Betroffene – aber es gibt zunehmend auch weltweit Wasserkampfe. Auf dem Panel zeigen Aktive aus unterschiedlichen Regionen, warum ihre lokalen Wasserkämpfe Teil einer globalen Bewegung für Wassergerechtigkeit sind. Sie tauschen sich über erfolgreiche Strategien aus und geben Mut, wie wir alle für unsere Lebensgrundlage Wasser kämpfen können.

Es diskutieren mit:
Karolina Drzewo hat das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ gemeinsam mit anderen Gruppen aus Berlin und Brandenburg aufgebaut. Den Kampf für Wassergerechtigkeit in Grünheide und weltweit schließt für sie an jahrelange Kämpfe für Klimagerechtigkeit an.

Rebekka Schwarzbach hat Naturschutz studiert und ist seit 2018 in der Lausitz für Klimagerechtigkeit bei der Umweltgruppe Cottbus aktiv. Sie kämpfen für einen früheren Kohleausstieg in der Lausitz sowie Wassergerechtigkeit. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Rettung eines bedrohten Wäldchens im Vorfeld des Tagebau Nochten.

Julien Le Guet ist einer der Sprecher der Bewegung „Bassines Non Merci Sevré“ und „Marais Poitevin“ in Westfrankreich. Als Bootsführer und Naturführer engagiert er sich für den Schutz der Sümpfe von Poitevin.

Ruben Castro ist Umweltingenieur und schreibt seine Abschlussarbeit im Master „Integrated Water Resources Management“ an der TH Köln zu urbaner Wasser-Gerechtigkeit und Panafrikanismus. Dazu forscht und arbeitet er zusammen mit sozialen Bewegungen u.a. in Kenya, Südafrika (Azania).

Moderation:
Simon Toewe ist schon lange in sozialen Bewegungen aktiv und war u.a. an der Organisation von Protesten gegen Braunkohle, die IAA und Tesla beteiligt. Er ist Co-Gründer des Movement Hub, der Graswurzelruppen mit Zuschüssen, Trainings, Beratung und weiteren Angeboten unterstützt. 

Theater: „Klimamonologe“

Das Theaterstück erzählt vom Überleben einer Familie in Bangladesch nach Zyklon Aila, vom Kampf einer Pastoralistin gegen den Hunger aufgrund der Dürre im Norden Kenias, von einem Klimaaktivisten aus Pakistan, dessen eigenes Dorf am Fuße eines Gletschers überflutet wurde und einer Krankenschwester, die nur knapp dem tödlichsten Flächenbrand in der Geschichte Kaliforniens entkommen ist.

Künstler:innen: Michael Ruf, Wort und Herzschlag / Die Klima-Monologe & Ensemble

ab 22:00 Uhr – Party im AZ Köln

Das Autonome Zentrum Köln ist ein autonom verwaltetes Haus an der Luxemburger Straße in der Neustadt-Süd Kölns.
Haltestelle: Eifelwall (Linie 18) oder Bahnhof: Köln Süd (RB26)
Adresse: Luxemburger Str. 93, 50939 Köln
Webseite: https://az-koeln.org/


Sonntag, 23. März

> 10:00-10:30 Uhr – Tagesauftakt

10:30-13:00 Uhr – „Wie wir ins Handeln kommen“: Kommende Kampagnen, Aktionen und Strategien

In diesem Slot wollen wir gemeinsam zurück und nach vorn blicken. Zurück auf ein spannendes und erfolgreiches Konferenzwochenende, unsere Schlüsse und Lehren aus den zahlreichen Workshops. Und nach vorn auf die Perspektiven einer entstehenden Wasserbewegung, auf gemeinsame Ziele, Aktionen und zu erzählende Geschichten. Darauf, wie wir mehr und größer werden können und wie wir gemeinsam gewinnen können.
Dieser zweieinhalbstündige Strang zu Vernetzung, Strategiediskussion und Aktions- und Kampagnenplanung ist ein zentraler Bestandteil der Konferenz. Er dient dazu, Wissen, Erfahrungen und Ideen in die Praxis zu bringen. Er wird in einer Mischung aus Klein- und Großgruppe mit interaktiven Visualisierungsmethoden anschlussfähig gestaltet.

11:00-12:00 – Parallelprogramm: Workshop: „A handfull of principles for creative resistance with the Laboratory of Insurrectionary Imagination“ by Jay Jordan

Every form of resistance, from the strike to the lockon, the boycott to the barricade, was conceived via people’s imagination. Movements often get stuck in ‘classic’ forms and we don’t give ourselves time to reinvent effective actions. Jay Jordan (they/them) from the Laboratory of Insurrectionary Imagination, will share stories and principles of creative resistance learnt from 3O years of fighting for LIFE! Since 2004 The Laboratory of Insurrectionary Imagination, has brought artists and activists together to co-design and deploy tools of disobedience. Infamous for is pirate rafts, hacker ants, bikes swarms, upsetting the tate gallery and sabotaging the Petro-Patriarchy with joy, it is now based on the zad of Notre-dame-des-landes, ‚a territory lost to the republic,‘ according to the French government, where an airport project was abandoned after a 40 years of struggle.

13:00-13:45 Uhr – Abschlussritual

To mark the end of the conference we will be holding a short ceremony. The ritual will help us move back into this world on fire with the fluidity required to fight. Ritual reminds us of what is sacred, and that we want to defend, they nourish our ties to each other and are containers for moments of transition.

To enable this ritual to take place, we ask you to bring a small amount of water from the watershed that you are inhabiting at the moment. It can be from a spring, river, pond, sea, puddle, tap, bath whatever you wish.

The ritual will be facilitated by Jay Jordan (they/them), member of the Cellule D’action Rituelle, from the zad of Notre-Dame-des-Landes. Jay is also co-founder of the Laboratory of Insurrectionary Imagination (labofii) based at the zad of Notre-Dame-des-Landes. labofii brings artist and activists together since 2004 to co-design and deploy creative forms of direct action.

> 13:45 Mittagessen & Abreise


Leitfragen

Wir wollen auf der Konferenz “Wasser.Klima.Gerechtigkeit.” gemeinsam Ziele formulieren, Strategien sowie Narrative entwickeln und Akteure vernetzen, um ins Handeln zu kommen.

Unsere Leitfragen:

  • Wie können wir uns organisieren, damit wir spätestens bei der nächsten Dürre- oder Hochwasserkatastrophe handlungsfähig sind, um die Chance für die Forderung nach mehr Klimaschutz und gerechter Anpassung zu nutzen?
  • Wie schaffen wir es, effektive Bündnisse zu schmieden, die Hochwasserschutz und Sicherung unserer Wasserversorgung durchsetzen? Welche Akteure müssen zusammenkommen?
  • Wie können wir das Verursacherprinzip stark machen und die fossilen Industrien in die Pflicht nehmen – einerseits bei den Schäden von Dürre und Flut, aber auch für die Kosten der Anpassungsmaßnahmen?
  • Welche Narrative müssen wir verschieben? Was ist unsere Vision einer klima- und wassergerechten Zukunft?
  • Wie können Wasserscheinlösungen verhindert werden, um Raum zu schaffen für echte naturbasierte Lösungen?
  • Welche Optionen haben wir, um bei der nächsten Katastrophe solidarisch und praktisch zu helfen?